Besuch der Familie Oppenheimer im August 1998

Im August 1998 besuchte die Familie Oppenheimer während einer Auslandsreise auch Burghaun: Martin Oppenheimer, seine Frau Suzi sowie drei der vier erwachsenen Kinder  namens Evan Ali, Marcy (Josh war nicht dabei). Sie  fragten sich zunächst im Dorf auf der Suche nach Martins Elternhaus zur Ringstraße durch. Sie hatten Glück: Eine ältere Frau konnte ihnen das frühere Haus Oppenheimer zeigen. Sie gingen dann zur  Gemeindeverwaltung, um nähere Informationen einzuholen, was zur Folge hatte, dass man mich als "Expertin" für die Burghauner jüdische Geschichte per Telefon benachrichtigte und um Unterstützung bat.

Ich hatte ja schon Briefkontakt mit Oppenheimers wegen der Recherchen für mein Buch. Also eilte ich sofort zur Gemeindeverwaltung und lud die Familie in mein Haus ein, damit wir uns in privater Atmosphäre bei einer Tasse Kaffee ausführlich unterhalten konnten.

Auf den Spuren der Vergangenheit beschäftigte Martin Oppenheimer eine Frage ganz besonders: "Wieso verließen meine Eltern schon so früh Burghaun?" Sein Vater habe nie über jene Zeit gesprochen, sodass man als Antwort auf diese Frage nur Vermutungen anstellen konnte:

Gewiss hatte sich Julius Oppenheimer ganz und gar als Deutscher und Burghauner gefühlt, was ja auch zutraf. Schließlich war er als blutjunger Mann im ersten Weltkrieg zu den Fahnen geeilt - fürs Vaterland. Die Kränkungen und Diskriminierungen durch die Nazis, die bereits auf vielfältige Weise an der Tagesordnung waren, konnte und wollte er nicht länger hinnehmen....

So kehrten Oppenheimers im Dezember 1935 - im Jahr der "Nürnberger Gesetze" - ihrem Heimatland den Rücken und emigrierten in die USA, nachdem Julius dort den Aufbau eines neuen Lebens erkundet und vorbereitet hatte.

Silvia Oppenheimer geb. Haas geb. 1902 in Oberelsbach (Rhön)

und

Julius Oppenheimer geb. 1902 in Burghaun


Am Ende unseres Zusammentreffens in Burghaun luden mich  Suzi und Martin in ihr Haus in Mamaroneck nahe New York ein - verbunden mit der Bitte, einer Gruppe von Lehrern in ihrer Region von meinen Bemühungen, die Erinnerung an die Burghauner Juden zu bewahren, zu erzählen.

Diesen "deal" habe ich natürlich gern angenommen, und so startete ich im Jahr 2002 zu meiner erlebnisreichen Reise in die USA.

In einer Powerpoint Präsentation habe ich meine Eindrücke von 2002 - insbesondere für meine Familie- festgehalten:

Oppenheimer USA_Mamaroneck 2002.ppsx
Microsoft Power Point Präsentation 87.8 MB